Was ist Pastafarianismus – das heilige, fliegende Spaghettimonster
„Wir sind bereit, jeder Person 250.000 Dollar zu zahlen, welche empirische Beweise erbringen kann,
dass Jesus nicht der Sohn vom fliegenden Spaghetti-Monster ist.“
Das klingt doch verlockend, oder?
Mittlerweile soll das Preisgeld bei über einer Million US-Dollar sein.
…Worum es geht? Das erfährst du im Folgenden. 🙂
Wie protestiert man am besten?
Ganz einfach, natürlich mit Humor.
Protest ist Widerstand und mit Widerstand
verlieren wir unsere kostbare Lebensenergie.
Es sei denn, wir gehen in den Widerstand und nehmen
unseren Protest mit Humor. Eine wundervolle Möglichkeit
ist in diesem Zusammenhang der scheinbar verrückte Pastafarianismus.
Im Pastafarianismus spielt das fliegende Spaghetti-Monster eine übergeordnete Rolle – hier nimmt man Prinzipien der Naturwissenschaft, wie die Quantenphysik* ernster, als den Glauben.
Pastafarianismus im Überblick:
Als Schöpfer wird im Pastafarianismus das Fliegende Spaghetti-Monster angegeben.
Der Pastafarianismus ist eine Parodie zur kreationistischen Lehre des Intelligent Design, welches von einem Schöpfer ausgeht, welcher alles gleichzeitig erschaffen hat – diesen aber nicht konkret benennt. Also liefert Bobby Henderson die Lösung und sagt: Dieser Gott, der uns laut der kreationistischen Lehre geschaffen hat, den wir laut dieser Lehre nicht kennen, ist das fliegende Spaghetti Monster. Eigentlich wollte Henderson nur eine Parodie erschaffen und die Leute dazu bringen, das Konzept vom Kreationismus zu hinterfragen.
Doch aufgrund der extremen Medienaufkermsakeit gründete er 2005 die Religion zusammen mit seinem Buch „The Gospel of the Flying Spaghetti Monster“.
Bobby Henderson bat die Schulbehörde in Kansas, dass die Lehren des Pastafarianismus nur in der Kleidung verbreitet werden sollen,
welche vom Schöpfer hochpersönlich gewählt wurden. Eine vollständige Piratenuniform. Zudem schreibt er in seinem Brief an die Schulbehörde:
„Ich denke wir können alle mit Freude in eine Zukunft blicken in der diese drei Theorien gleichgestellt in den wissenschaftlichen Klassenräumen unserer Nation und schlussendlich auch weltweit unterrichtet werden; Ein Drittel Intelligent Design, ein drittel fliegendes Spaghettimonsterismus (Pastafarianismus) und ein drittel logische Mutmaßung basierend auf einer überwältigenden Anzahl beobachtbarer Beweise.“
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Welche Glaubensinhalte und Lehren bietet der Pastafarianismus?
Die Welt wurde laut dem Pastafari vom Fliegenden Spaghetti-Monster erschaffen, welches nicht nachweisbar ist. Hinweise, welche auf die Evolution deuten, seien von diesem bewusst verteilt worden, um die Menschheit gezielt zu verwirren.
Als Prophet der Religion gilt Bobby Henderson.
„What Would Do A Pirate“
Auf Deutsch:
Was würde würde ein Pirat tun?
Der Slogan ist eine Anspielung auf den Slogan „W. W. J. D.“:
„What Would Jesus Do“
Und auf Deutsch: „Was Würde Jesus Tun?“
Man darf dem Pastafarianismus beitreten, ohne wirklich an das fliegende Spaghetti-Monster zu glauben.
Es gibt dabei kaum Papierkram und keine Kosten.
Die Ursache für die globale Erwärmung sowie diverse Naturkatastrophen ist laut Pastafarianismus die rapide sinkende Zahl von Piraten.
Dies sei unter Pastafari empirisch bewiesen. Eine Beweis dafür sei unter anderem die wachsende Piraten-Aktivität am Golf von Aden.
In Somalia ist nämlich nicht nur die höchste Piraten-Dichte vorhanden, sondern auch die niedrigste CO2-Emission zu messen.
Wie ist es im Pastafari-Himmel?
Im Himmel dürfen sich die Gläubigen, nach dem Tod, an einem Biervulkan sowie einer Stripper- und Stripperinnen-Fabrik bedienen.
Die Gebete beendet man als Pastafari-Anhänger mit „RAmen“.
Ramen ist die Bezeichnung für eine bekannte Nudelart.
Es gibt im Evangelium des Fliegenden Spaghettimonsters außerdem parallel zu den christlichen zehn Geboten die acht
„Mir wär´s wirklich lieber, du würdest nicht…“
Das Evangelium des Fliegenden Spaghettimonsters* ist auch auf Deutsch* erhältlich.
Es wurde schon oftmals bewertet und hat viele, 4 und 5 Sterne Bewertungen – scheint wohl sehr humorvoll zu sein. 😛
Die 8 „Mir wär’s wirklich lieber, du würdest nicht“ findest du bei Wikipedia.
Die Gründung einer deutschen Pastafari Kirche – Die Kirche zum fliegenden Spaghetti Monster
In Templin, genauer gesagt im Kreis Uckermark, wurde sogar eine waschechte Nudel-Kirche eröffnet.
Wer die Kirche besucht, kann dem Bruder Spaghettus zuhören, wie er vor dem Pasta-Altar predigt.
Das alles wirkt auf den ersten Blick wirklich absolut albern und für manche Menschen sogar richtig verletzend.
Wenn du wie ich einmal so richtig schmunzeln konntest und vielleicht sogar aufgelacht hast – wunderbar.
Wenn du dich angegriffen fühlst – auch gut, dann kannst du das Leid spüren.
Leid entsteht nur durch Widerstand, lass den Widerstand einfach los – vorausgesetzt, du willst leidfrei sein.
Nur eine Empfehlung meinerseits, Frieden ist geil – die Entscheidung liegt bei dir.
Tatsächlich ist es jedoch so, dass man den Pastafarianismus als eine kritisch-satirische Religion betrachten kann.
Denn es handelt sich bei dieser Gruppierung um die einzige, wissenschaftliche Religion auf dem gesamten Planeten,
wie der Gründer der deutschen Pastafari-Kirche Rüdiger Weida erklärt.
Er hat früher als Sozialarbeiter gearbeitet und die Kirche zum Fliegenden Spaghettimonster bereits 2006 gegründet.
Man kann sich übrigens tatsächlich in der Nudelkirche Templin trauen lassen. 😉
Warum wurde die Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters gegründet?
Wenn man als Sozialarbeiter viele Probleme behandeln muss, welche durch Religionen bzw. individuelle, durch Religionen geprägte Gedankenmuster erst entstehen, was ich mir gut vorstellen kann, hilft einem Humor mit Sicherheit durch den Alltag. Vielleicht ist das ein Grund weshalb sich der Rüdiger Weida die Gründung der Templiner Kirche „Zum Fliegenden Spaghettimonster“ entschied. Um ohne Widerstand, welcher uns Energie raubt, für große Veränderungen in der Welt zu sorgen. Ohne Kampf, mit Humor. Vielleicht.
Neben dem Pastafarianismus gibt es viele, weitere Religionen. Nicht nur bekannte Religionen wie den Buddhismus, das Christentum, den Hinduismus oder den Islam.
Sondern auch „exotische“ oder unbekannte Religionen wie zum Beispiel Bahai, sowie den Synkretismus oder den Gnostizismus.
Alle anderen Religionen verehren etwas Übergeordnetes – der Pastafari tut das offiziell natürlich auch – damit die Religion im Rahmen der Religionsfreiheit alle Freiheiten genießen darf, wie andere Religionen auch. Doch in Wahrheit lacht sich der Pastafari mit Sicherheit oftmals ins Fäustchen – und ist gleichzeitig stolz darauf, Teil der ersten, wissenschaftlichen Religion zu sein.
Die Gründung des Pastafarianismus – wer hat die Religion gegründet
Das Fliegende Spaghettimonster kommt erstmals im Juni 2005 als Gottheit in einer Religionsparodie des amerkanischen Physikers Bobby Henderson vor, mit der Intention, die Evolutionslehre zu schützen. Damals gab es wohl eine starke „Intelligent-Design-Bewegung“ gemäß dem Konzept von der Kreation durch einen Gott. Im Kreationismus geht man von einem intelligenten Design der Welt aus, aber gibt keinen konkreten Gott an. Ebenso wie in spirituellen Lehren immer wieder gesagt wird, dass es keinen konkreten Gott gibt, aber ein übergeordnetes Bewusstsein. Oder viel mehr ein tieferes Bewusstsein, denn es geht für mich im Rahmen der spirituellen Reise nicht nur darum, weiter in Höhe zu wachsen, sondern auch vor allem die Tiefendimension, die Versenkung im Hier und Jetzt mit absoluter Hingabe zu erfahren.
Die eigentliche Gründung der Religion „Pastafarianismus“ als wirklich offizielle Religon findet ihren Anlass in der öffentlichen Diskussion darüber, ob das Intelligent Design im Biologie-Unterricht der US-amerikanischen Schulen gelehrt wurde. Dies wurde von vielen kritisiert, doch von Verfechtern immer wieder mit der Gleichberechtigung der Religionsfreiheit verteidigt. Also nutze Henderson diesen Trick auch und forderte dabei in einem offenen Brief, welchen er zur Schulbehörde von Kansas schickt, dass auch seine Religions-Lehre, ebenso wie die kreationistische Intelligent-Design-Lehre, unterrichtet werden dürfe.
Mit der Parodie sollte klar gezeigt werden, dass religiöse Inhalte nicht in den naturwissenschaftlichen Unterricht gehören. Doch die Parodie gewann immer mehr Sympathisanten und so entwickelte sie sich zu einem lustigen, spannenden und verrückten Phänomen. Das haben die Gründer nicht zu vielen Internetseiten zu verdanken, sondern vor allem dem Preisgeld.
Ebenfalls sehr geholfen hat dabei das Preisgeld, auf dem Blog „Boing Boing“ wurde geschrieben:
Wir sind bereit, jeder Person 250.000 Dollar zu zahlen, welche empirische Beweise erbringen kann, welche beweisen kann, dass Jesus nicht der Sohn vom fliegenden Spaghetti-Monster ist.
Mittlerweile soll das Preisgeld bei über einer Million US-Dollar sein.